Ausbreitung des Coronavirus

04.03.2020

Auswirkungen auf die weltweite Logistikbranche.

Seit mehreren Wochen beschäftigt uns die Ausbreitung des Coronavirus. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einen Überblick darüber geben, wie wir die Lage im Bereich See- und Luftfracht derzeit einschätzen.

Seefracht
In den letzten Wochen wurde der Export-Warenfluss durch das Chinesische Neujahrsfest und der Ausbreitung des Coronavirus unterbrochen. Dadurch ist nicht nur jeder Hafen in China stark überfüllt, sondern es fehlen letztendlich auch neue Containerkapazitäten.

Der Kapazitätsengpass betrifft aber nicht nur die chinesischen Häfen, sondern belastet das weltweite Seefrachtgeschäft. Da die Nachfrage nach Containerkapazitäten zusammenbrach, reagierten Reedereien mit sogenannten "Blank Sailings". Dies bedeutet, dass Verbindungen von und nach Europa, Nord- und Südamerika gestrichen wurden. Nach ersten Berechnungen liegt der Ausfall an Containerkapazitäten, der durch die Streichung der Liniendienste verursacht wurde, bei ca. 1,7 Mio. TEU. Dadurch, dass zur Zeit sehr wenige Waren aus China nach Deutschland kommen, wird in Deutschland das Leerequipment knapp werden. Dasselbe kann auch für Frachten aus/nach Asien und Nordamerika gelten.

Einige Reedereien reagieren bereits auf die veränderte Marktsituation mit einer Emergency Peak Season Surcharge für Verladungen von Europa nach Asien und erhöhen dadurch die Exportraten enorm. Um die Unausgeglichenheit der Containerkapazitäten in China zu korrigieren, soll nun versucht werden mit Containerkapazitäten aus allen Teilen der Welt, das Gleichgewicht wieder herzustellen. Diese Umverteilung wird dazu führen, dass Kapazitäten- und Equipmentengpässe für viele andere Tradelanes und Routen auftreten werden.


Key Facts
- Mangel an Kapazitäten und Containerequipment für Export- und Importverladungen
- Emergency Surcharge bereits erhoben, weitere Zuschläge folgen
- Frühzeitige Buchungen und Planungen zwingend notwendig



Luftfracht
Viele Airlines hatten ebenfalls mit den wochenlangen Frachtausfällen zu kämpfen. Dennoch haben nun durchweg alle Airlines schnell reagiert und ihre wöchentlichen Dienste wieder aufgestockt.

Derzeit fliegen viele Frachtmaschinen mit dringend benötigten medizinischen Produkten in die betroffenen chinesischen Regionen. Die Nachfrage nach Frachtkapazitäten ist deshalb groß und wird sich in den nächsten Wochen steigern. Das betrifft sowohl Exporte nach, als auch Importe aus China.


Key Facts
- Wegfall vieler Passagiermaschinen führt zu Mangel an Frachtraum
- Frachtraum und Kapazitäten weiterhin knapp – Luftfrachtkosten steigen enorm
- Für beide Verkehrsträger gilt, Termine und Verladungen eng mit uns abzustimmen.


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