Chicago. Daily.

02.03.2021

Lagebericht der Luftfrachtabteilung bei EgeTrans.

In unseren Newsbeiträgen von Mitte Dezember und Anfang Februar berichteten wir bereits über die aktuellen Entwicklungen auf dem globalen Logistikmarkt. Wie prognostiziert, hat in den letzten Tagen und Wochen die angespannte Lage im Seefrachtbereich den Druck auf knappe Luftfrachtkapazitäten weiter erhöht. Keine leichte Situation für Spediteure. Wie EgeTrans damit umgeht, lesen Sie in diesem Lagebericht:

Chicago Express via Prachter 
Frankfurt (FRA) – Chicago O’Hare (ORD)
Mittwoch 03.03.2021 | Prachter im Vollcharter 
Freitag 05.03.2021 | Prachter im Vollcharter
Samstag 06.03.2021 | Prachter im Vollcharter
Sonntag 07.03.2021 | Prachter im Vollcharter

Es kommt selten vor, dass eine mittelständische Spedition vier Passagiermaschinen für den reinen Luftfrachttransport in einer einzigen Woche chartert. In der Kalenderwoche vom 1. bis 7. März 2021 hebt die Maschine vom Typ Airbus A350 viermal vom Frankfurter Flughafen (FRA) ab und landet einige Stunden später in Chicago O’Hare (ORD). Mindestens drei weitere sogenannte „Prachter“ (eine Kombination der Begriffe Passagierflugzeug + Frachter) werden im März noch folgen. Einige der Flüge sind als Roundtrip gebucht, das heißt, sie werden Waren von EgeTrans-Kunden auch auf dem Rückweg nach Frankfurt transportieren, um somit den Frachtraum möglichst effizient zu nutzen. Jede Maschine dieses Typs verfügt über einen Frachtraum von bis zu 110 Kubikmetern oder bis zu 40 Tonnen.


Allotments
Die Prachter im Vollcharter sind ein wichtiges Instrument, um die Logistikanforderungen unserer Kunden in diesen turbulenten Zeiten flexibel und zuverlässig bedienen zu können. Doch das ist nicht alles. Die EgeTrans-Luftfrachtabteilung kann mithilfe diverser Allotments mit verschiedenen Airlines auf weitere Kapazitäten zurückgreifen. 

Bei Allotments handelt es sich um sogenannte Guaranteed Capacity Agreements, also garantierten Frachtraum, den man an definierten Wochentagen in Anspruch nehmen kann. Dabei wird zwischen Hard und Soft Block Agreements unterschieden. Bei einem „Soft Block“ kann der Frachtraum variabel disponiert werden. Sollte man diesen nicht in Anspruch nehmen wollen, fallen keine Stornierungskosten an. Im Gegensatz dazu muss bei einem „Hard Block“ das angekündigte Volumen zwingend geliefert werden. Bei Allotments sind kleinere Tonnagen von 5 bis 10 Tonnen üblich.

Zusätzlich zu den Allotments prüft EgeTrans fortlaufend auch die Kapazitäten auf dem freien Markt. Neben den Airlines besteht auch die Möglichkeit über Dienstleister (Sales Agents) Frachtraum zu buchen. So beteiligt sich EgeTrans bereits seit Pandemiebeginn an einem Teilcharter eines Frachtflugzeugs von Lüttich (LGG) nach Chicago Rockford (RFD). 


Zahlen und Fakten
Der rasante Anstieg an durch EgeTrans gehandeltem Luftfrachtvolumen lässt sich im Verlauf der letzten drei Wochen gut erkennen. Zwischen KW07 und KW09 hat sich die gehandelte Tonnage verdoppelt. In den ersten beiden Monaten diesen Jahres konnte beim frachtpflichtigen Gewicht ein prozentualer Zuwachs an Luftfracht von über 370 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2020 verzeichnet werden. Beim Frachtvolumen beträgt der prozentuale Zuwachs knapp 300 Prozent. Die EgeTrans-Luftfrachtabteilung konnte in diesem Kalenderjahr bereits knapp 2.000 einzelne Luftfrachtaufträge abwickeln. Das sind durchschnittlich 250 Aufträge pro Woche.


Flexibilität und Zuverlässigkeit
Keine einfache Situation für das 20-köpfige Luftfrachtteam bei EgeTrans. Die rechtzeitige Reservierung von Frachtraum ist momentan eine Herausforderung. Durch die dynamische Preisentwicklung bei den Frachtraten wird dieser Umstand noch intensiviert. Insbesondere bei kurzfristigen Buchungen hat der Frachtpreis pro Kilogramm deutlich angezogen. Zudem steigt der Bearbeitungsaufwand bei der Abwicklung jedes einzelnen Auftrags. Letzteres schlägt sich in erster Linie bei der Vorabplanung (Forecast Planning) und der Kostenkalkulation nieder. Folgende Fragen müssen beantwortet werden:

Welchen Bedarf hat der Kunde zu welchem Zeitpunkt auf welcher Route? 
Welche Buchungsalternativen können realistisch in Betracht gezogen werden? 
Welcher Vorlauf macht Sinn?

Es ist damit zu rechnen, dass diese Situation noch bis zum Frühsommer anhalten wird, da sich im Bereich Seefracht noch keine Entspannung andeutet. Zudem ist ein konjunktureller Aufwärtstrend zu verzeichnen, der in Verbindung mit der neuen US-Regierung steht und somit auch Auswirkungen auf die Transatlantikrouten haben wird. Nichtsdestotrotz: Durch die aufgeführten Maßnahmen und den damit verbundenen Mix verschiedener Luftfrachtprodukte ist EgeTrans in der Lage mit einem professionellen, funktionierenden Setup seinen Kunden den gewohnten Mehrwert in puncto Flexibilität und Zuverlässigkeit zu bieten.



Sie benötigen einen zuverlässigen Ansprechpartner für Ihre Luftfracht?
Wir begleiten auch Sie und Ihre individuellen Anforderungen in dieser angespannten Marktlage. Kontaktieren Sie uns.